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Kettenschaltung an Birdy red, blue, black und white
Die Kettenschaltung ist am Fahrrad die
derzeit effektivste Kraftübertragung.
Rund 97 bis 98 Prozent Ihrer geleiste-
ten Arbeit kommen bei einem gepfleg-
ten und geschmierten Kettengetriebe
am Hinterrad an. Trotz dieser nahezu
optimalen Voraussetzung haben viele
Radler Scheu vor dem „Rad ohne Rück-
tritt“. Diese Furcht ist mittlerweile
unbegründet. Sowohl die Bedienung
der Schaltung als auch die Wirkung der
Felgenbremsen lassen kaum noch Wün-
sche offen.
Durch spezielle Zahnformen der Ritzel,
flexible Ketten und genau rastende
Schaltschritte in den Hebeln werden
die Gangwechsel zur leichten Übung.
Beim Birdy informiert Sie die Gangan-
zeige des Schaltgriffs über den Gang,
in dem gerade gefahren wird.
Funktionsweise und Bedienung
Je nach Modell kommen bei Ihrem Bir-
dy Drehgriffschalter oder Schalthebel
zum Einsatz.
Ein Dreh des rechten Drehgriffschalters
zum Fahrer hin führt zu einem leichte-
ren Gang.
Der Schalthebel verfügt über zwei
getrennte Hebel zum Schalten in leich-
tere bzw. schwerere Gänge, sowie eine
separate Ganganzeige.
Ein Drücken des unteren/hinteren
Knopfes schaltet in einen schwereren
Gang. Der Schaltgriff übermittelt über
den Bowdenzug den Schaltbefehl zum
Schaltwerk. Das Schaltwerk schwenkt,
die Kette klettert auf das nächste Rit-
zel. Wichtig für den ganzen Schaltvor-
gang ist, dass gleichmäßig und ohne
großen Krafteinsatz weitergetreten
wird, solange sich die Kette zwischen
den Ritzeln bewegt! Durch spezielle
Weichen in den Kettenrädern funktio-
niert der Schaltvorgang bei heutigen
Rädern auch unter Belastung. Das
Schalten unter Last verkürzt jedoch das
Kettenleben erheblich. Vermeiden Sie
deshalb Schaltvorgänge, während Sie
sehr stark auf die Pedale treten.
Kontrolle und Nachstellen der
Schaltung
Ihre Kettenschaltung wurde von Ihrem
Fachhändler vor der Übergabe des
Rades sorgfältig justiert. Auf den
ersten Kilometern können sich jedoch
die Bowdenzüge längen, wodurch die
Schaltvorgänge unpräzise werden. Die
Kette klettert dann unwillig auf das
nächstgrößere Ritzel.
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Schaltung, Kettenschaltung an Birdy red, blue, black und white
Die Schaltung am Fahrrad dient der
Anpassung der eigenen Leistungsfähig-
keit an die Geländeform und die
gewünschte Fahrgeschwindigkeit. Die
zu leistende physikalische Arbeit wird
durch die Schaltung nicht verringert,
denn diese bleibt bei gleicher Weg-
strecke und demselben Tempo immer
gleich. Verändert wird jedoch der Kraft-
einsatz pro Kurbelumdrehung.
Einfach gesagt bedeutet dies: In einem
kleinen Gang können Sie steile Berge
mit mäßigem Krafteinsatz hochfahren.
Sie müssen dafür aber häufiger treten.
Bergab wird eine große Übersetzung
aufgelegt. Sie können mit einer Kurbel-
umdrehung viele Meter zurücklegen,
die Geschwindigkeit ist dann entspre-
chend hoch.
Um kraftsparend zu radeln, müssen Sie
häufig schalten. Wie bei einem Kraft-
fahrzeug müssen Sie Ihren „Motor“ auf
Touren halten, um die optimale Lei-
stung zu entfalten.
Auf der Ebene liegt eine vernünftige
Umdrehungszahl der Kurbeln, kurz Tritt-
frequenz genannt, höher als 60 Um-
drehungen pro Minute. Radrennfahrer
kurbeln im flachen Gelände zwischen
90 und 110 Umdrehungen je Minute.
Bergauf fällt die Frequenz naturgemäß
etwas ab. Sie sollten aber trotzdem
flüssig treten.
Die feinen Abstufungen und die leichte
Bedienbarkeit moderner Fahrradgetrie-
be bieten Ihnen die besten Vorausset-
zungen zu einer effizienten Fahrweise.
Außerdem wird der Verschleiß an Kette
und Ritzeln sowie die Beanspruchung
Ihrer Kniegelenke wesentlich geringer.
Achtung!
Achten Sie darauf, dass Sie
stets enge Beinkleider tragen oder
verwenden Sie Hosenklammern oder
ähnliches. So gehen Sie sicher, dass
Ihre Hose nicht in die Kette oder
die Zahnräder gelangt und dies zum
Sturz führt.
Gefahr!
Üben Sie das Schalten auf
einem verkehrsfreien Gelände. Machen
Sie sich dabei mit der Funktionsweise
der Drehgriffe vertraut. Im Straßen-
verkehr könnte das Einüben der Schalt-
vorgänge Ihre Aufmerksamkeit zu
sehr von möglichen Gefahren ablenken.