09 Räder und Reifen
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Reifen - Pflege
Die Funktion eines Reifens besteht unter
anderem darin, die Fahrzeuglast zu tragen,
auf dem Untergrund eine Haftung zu erzeu-
gen (Grip), Vibrationen zu dämpfen, und das
Rad vor Verschleiß zu schützen.
Fahreigenschaften
Die Reifen haben einen großen Einfluss auf
das Fahrverhalten des Fahrzeugs. Reifentyp,
Reifengröße, Reifendruck und Geschwindig-
keitsklasse sind wichtig für die Leistung des
Fahrzeugs.
Alter des Reifens
Alle Reifen, die älter als 6 Jahre sind, sollten,
selbst wenn sie unbeschädigt zu sein schei-
nen, von einem Fachmann kontrolliert wer-
den. Reifen altern selbst dann und werden
spröde, wenn sie selten oder gar nicht ver-
wendet werden. Die Funktion kann dann
beeinträchtigt werden. Dies gilt für alle Reifen,
die für den zukünftigen Gebrauch aufgehoben
werden. Beispiele für äußere Anzeichen dafür,
dass sich der Reifen nicht für den Gebrauch
eignet, sind Risse oder Verfärbungen.
Neue Reifen
Bei Reifen spielt das Herstellungsdatum eine
Rolle. Reifen können sich nach einigen Jah-
ren verhärten und ihre Reibungseigenschaf-
ten können sich mit der Zeit reduzieren. Beim
Reifenwechsel darauf achten, dass Sie so
neue Reifen wie möglich bekommen. Dies ist
besonders wichtig bei Winterreifen. Die letz-
ten Ziffern der Ziffernfolge geben Herstel-
lungswoche und -jahr an. Es handelt sich
dabei um die DOT-Kennzeichnung des Rei-
fens (Department of Transportation), die mit
vier Ziffern angegeben wird, z.B. 1510. Der
Reifen in der Abbildung wurde in Kalender-
woche 15 des Jahres 2010 hergestellt.
Sommer- und Winterreifen
Beim Wechsel von Sommer- zu Winterreifen
(oder umgekehrt) kennzeichnen, an welcher
Stelle der jeweilige Reifen montiert war, z. B.
L für links und R für rechts.
Verschleiß und Wartung
Der korrekte Reifendruck (S. 348) ergibt
einen gleichmäßigeren Verschleiß. Fahrweise,
Reifendruck, Klima und Beschaffenheit der
Fahrbahn haben einen Einfluss darauf, wie
schnell die Reifen altern und verschleißen.
Um Unterschiede in der Profiltiefe zu verhin-
dern sowie um zu vermeiden, dass Ver-
schleißmuster entstehen, können die Vorder-
und Hinterreifen regelmäßig gegeneinander
ausgetauscht werden. Der erste Wechsel
sollte nach ca. 5000 km vorgenommen wer-
den, anschließend alle 10000 km.
Volvo empfiehlt, sich bei Unsicherheiten zur
Profiltiefe zur Kontrolle an eine Volvo-Ver-
tragswerkstatt zu wenden. Wenn bereits ein
bedeutender Unterschied bezüglich des Ver-
schleißes (> 1 mm Unterschied in der Profil-
tiefe) zwischen den Reifen entstanden ist,
sind die am wenigsten verschlissenen Reifen
stets hinten zu montieren. Ein Ausbrechen
der Vorderräder lässt sich normalerweise
leichter aufheben als ein Ausbrechen der Hin-
terräder. Statt eines seitlichen Ausbrechens
der Heckpartie und ggf. dem vollkommenen
Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug fährt
dieses dabei geradeaus weiter. Aus diesem
Grund ist es wichtig, dass die Hinterräder die
Traktion niemals vor den Vorderrädern verlie-
ren.