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04802-0389 2010 BY REVELL GmbH & CO. KG PRINTED IN GERMANY
Airship/Luftschiff LZ 129 HINDENBURG Airship/Luftschiff LZ 129 HINDENBURG
Die Firma „Luftschiffbau Zeppelin“ in Friedrichshafen am Bodensee konstruierte und baute von 1900 bis 1938
Starrluftschiffe mit fortlaufender Nummerierung. Diese waren mit Leinwand -später imprägniertem
Baumwollstoff- verkleidete zigarrenförmige Aluminiumkonstruktionen. Im Inneren sorgten mit Wasserstoff
gefüllte Gaszellen für den Auftrieb und außen seitlich angebrachte Motorgondeln mit Luftschrauben für den
Antrieb. Die darunter befindliche Gondel war wie bei einem Schiff in eine Kommandobrücke und Räume für die
Besatzung eingeteilt. Namensgeber und wesentlicher Initiator war der 1838 in Konstanz am Bodensee gebore-
ne Ferdinand Adolf Heinrich August Graf von Zeppelin, der sich seit 1880 mit lenkbaren Ballons beschäftigte und
1898 ein Patent für ein „Lenkbares Luftfahrzeug mit mehreren hintereinander angeordneten Tragkörpern“
erhielt. Sein Entwurf für ein Starrluftschiff wurde durch das damalige deutsche Kaiserliche Patentamt in Berlin
rückwirkend zum 31. August 1895 geschützt. Die ersten erfolgreichen Aufstiege am Bodensee führten schon bald
zu einer anwachsenden Begeisterung in der deutschen Bevölkerung, die nach dem Unglück mit LZ 4 bei
Echterdingen 1908 in einer beispiellosen nationalen Spendenaktion gipfelte. Diese erbrachte über 6 Millionen
Mark. Der Graf hatte in Tübingen ein Ingenieurstudium absolviert und sich im deutsch-französischen Krieg 1871
ausgezeichnet. 1908 ernannte ihn Kaiser Wilhelm II. nach der erfolgreichen Fahrt von LZ 3 zum General. Neben
einer militärischen Verwendung wurden die Luftschiffe seit 1909 vor allem in der zivilen Luftfahrt eingesetzt. Bis
1914 beförderte die „Deutsche Luftschifffahrts-Aktiengesellschaft“ (DELAG) auf mehr als 1.500 Fahrten insgesamt
fast 35.000 Personen ohne Unfall. Während des 1. Weltkrieges entstanden mehr als 90 „Zeppeline“ für die
Aufklärung und zum Abwurf von Bomben. Allerdings ging bereits während des Krieges deren Bedeutung durch
den Fortschritt im Flugzeugbau zurück. Nach dem Tod des Grafen 1917 übernahm Hugo Eckener die Leitung des
Unternehmens. Von 1919 bis 1938 wurden noch 6 Passagierluftschiffe fertiggestellt. LZ 129, die Hindenburg“,
stieg erstmals am 4. März 1936 als größtes Luftschiff aller Zeiten über dem „Luftschiffhafen“ am westlichen
Stadtrand von Potsdam auf. Die DELAG setzte das „Schiffauf ihrem Liniendienst nach Nord- und Südamerika
ein. War das größte deutsche Militärluftschiff LZ 104 von 1917 mit 226,5 m Länge und 68.500 Kubikmetern
Gasinhalt bereits gigantisch, sprengte die 1931 begonnene Konstruktion mit 246,7 m Länge alle für ein
Luftfahrzeug bekannten Dimensionen und entsprach damit fast der Größe der Titanic“. Statt des bisher ver-
wendeten brennbaren Wasserstoffs sollte Helium in die 16 regelbaren Traggaszellen gefüllt werden. Zu dieser Zeit
konnte das Gas jedoch nur aus den USA importiert werden. Da man dort einen militärischen Einsatz nicht aus-
schloss, wurde der Export des Gases von der US-Regierung verboten. Statt der bisher verwendeten
Goldschlägerhaut -aus Rinderblinddärmen hergestellt- wurde zur Abdichtung der Zellen eine gelatineartige
Masse verwendet. Für den Antrieb kamen erstmals speziell entwickelte wassergekühlte Dieselmotoren von
Daimler-Benz zum Einsatz, die paarweise unter dem Rumpf angeordnet, vier vierflügelige Heine-Druckpropeller
aus Holz mit einem Durchmesser von 6 Metern in 700 Umdrehungen pro Minute versetzten. Mittels spezieller
Getriebe konnten die Luftschrauben sowohl vor- als auch rückwärts laufen. Der Treibstoff und das Schmieröl
lagerte in Aluminiumtanks neben den Laufstegen im Inneren der Hülle. Die Flughöhe und -lage wurde mittels
wassergefüllter Tanks reguliert. Für die Landung waren druckluftgefederte Landeräder vorgesehen. Die
Rumpfhülle aus Baumwollbahnen war mit Cellonlack wetterbeständig gemacht, dem Aluminiumpulver beige-
mischt war, um der Aufheizung durch Sonnenlicht entgegenzuwirken. Diese spiegelnd-silbrige Oberfläche ver-
half dem riesigen Luftschiff neben dem konstanten Brummen der Motoren zu einer unbeschreiblichen Wirkung.
Zum Schutz gegen ultraviolette Strahlen war die Hülle auf der inneren Oberseite mit Eisenoxid-Lack beschichtet.
Am 19. März 1937 an die „Deutsche Zeppelin-Reederei“ übergeben, erfolgte vom 26. bis 29. März eine
Deutschlandfahrt zusammen mit LZ 127 „Graf Zeppelin“. Die erste Fernfahrt über den Atlantik nach Rio de
Janeiro begann bereits 2 Tage später. Am 6. Mai 1937 hob der Zeppelin zur ersten Passagier-Fahrt nach New York
ab. Dort machte es nach 61,5 Stunden am 9. Mai an dem Ankermast in Lakehurst bei New York fest. Insgesamt
unternahm die „Hindenburg“ 10 Fahrten in die USA und 7 Fahrten nach Rio de Janeiro. Bis Jahresende wurden
in 3000 Flugstunden 1600 Passagiere befördert. Eine Hin- und Rückreise kostete zwischen 720 und 810 US-Dollar,
was etwa 10.000 Euro entsprechen würde. Die „Fahrt“ nach New York dauerte im Durchschnitt 59 Stunden. Der
Rückweg war meist nach rund 47 Stunden beendet. Die Passagierkabinen war dabei in der Regel mehr als aus-
gebucht. Um der Nachfrage gerecht werden zu können, wurden Reisende sogar in den Offizierskabinen unter-
gebracht. Eine derartige Resonanz haben nur noch die Überschallflüge der „Concorde“ erreicht. Anfang 1937
wurden deshalb die zwei Passagierdecks mit 50 Betten im Inneren der Luftschiffhülle für 72 Reisende erweitert.
Die Gondel unter dem Luftschiffkörper diente mit der Kommandobrücke ausschließlich der Steuerung und
Navigation. Neben den Passagierkabinen und Mannschaftsräumen gab es an Bord ein Promenadendeck, das
durch Fenster auf beiden Seiten Ausblick bot, einen Gesellschaftsraum mit Lesezimmer, einen Speisesaal und
Küche, einen Funkraum sowie Toilettenanlagen. Das einzige Feuerzeug an Bord befand sich im extra belüfteten
Rauchsalon mit Bar. Neben den Duschen für Besatzung und Passagiere stellte die kulinarische Versorgung der
Reisenden und ein speziell angefertigter „Blüthner“-Flügel aus Aluminium ein absolutes Novum dar. Die Malzeiten
und Getränke der „Hindenburg“ erfreuten sich schon bald eines sehr guten Rufes. Für die Besatzung gab es einen
separaten Bereich an Bord. Zwei schwenkbare Treppen ermöglichten einen bequemen Zugang am Boden. Der
Chefkonstrukteur L. Dürr und der Architekt F.A. Breuhaus de Groot konnten aus Gewichtsgründen nur den
Aufenthaltsräumen ein komfortables und luxuriöses Ambiente wie auf einem Ozeandampfer verschaffen. Die
Schlafkabinen mit jeweils einem Doppelstockbett und ausklappbarem Waschbecken waren dagegen spartanisch
eingerichtet. Die Besatzung teilte sich 54 Schlafplätze. Für eine Funkverbindung über maximal 8.000 km sorgten
ein LW- und ein KW-Gerät. Die sichere Navigation wurde mit einem Zielflug- und zwei Peilempfängern gewähr-
leistet. Auf 63 Fahrten legte LZ 129 über 337.000 km zurück. Die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit wurde,
durch günstigen Wind bedingt, mit 157 km/h erreicht. Am 6. Mai 1937 kam es dann bei der Landung in Lakehurst
zur Katastrophe, als sich die Wasserstofffüllung im Heck entzündete. Von den 95 Menschen an Bord kamen dabei
36 zu Tode. Die 17.609 Postsendungen verbrannten fast vollständig. Das Unglück führte unmittelbar zum Ende
der Verkehrsluftschifffahrt.
Technische Daten:
Länge: 246,7 m
Durchmesser: 41,2 m
Höhe: 44,7 m
Gesamtbreite: 46,8 m
Gaszellenvolumen: 200.000 Kubikmeter
Traggas: 190.000 Kubikmeter
Leermasse: 118 t
From 1900 until 1938 the German Airship Construction Company „Luftschiffbau Zeppelin“ designed and built
rigid airships in the town of Friedrichshafen on Lake Constance. The airships were numbered consecutively. They
were cigar-shaped aluminium constructions clad initially with canvas, later with impregnated calico. On the insi-
de gas containers filled with Hydrogen catered for lift whilst externally, engine nacelles attached to the sides of
the airship produced horizontal thrust. A gondola attached below the airship contained a command bridge and
accommodation for the crew, similar to a ship. The airship was named after Ferdinand Adolf Heinrich August,
Graf von Zeppelin who had the initial idea. He was born in the town of Constance on the lake of the same name
in 1838. Since 1880 he had occupied himself with dirigibles and received patent a for a steerable air vehicle with
many lifting bodies arranged in tandem. His design for a rigid-airship was granted a patent by the then Imperial
German Patent Office in Berlin retrospectively dated to the 31 August 1895. The first successful flights over Lake
Constance soon led to increased enthusiasm amongst the German people which culminated in an unpreceden-
ted fund-raising campaign after the accident with LZ4 near Echterdingen in 1908. A total of over 6 million Mark’s
was raised. Graf von Zeppelin studied engineering in Tübingen and distinguished himself in the German-French
War of 1871. In 1908, Emperor Wilhelm II appointed him to the rank of General after the successful flight of the
LZ3. As well as within the Military, airships had been used mainly in civil aviation since 1909. Up until 1914 the
German Airship Company (DELAG) had made more than 1,500 flights and carried more than 35,000 passengers
without mishap. During the First World War more than 90 “Zeppelin’s” were built for reconnaissance and bom-
bing missions, although their importance greatly reduced during the war due to progress within the aircraft indu-
stry. After the death of Graf von Zeppelin in 1917, Hugo Eckener took on the management of the company. Six
passenger airships were still completed between 1919 until 1938. LZ129 the “Hindenburg”, the largest airship of
all time took off on 4th March 1936 over the “Airship-Port” on the western edge of the city of Potsdam. DELAG
put the airship into service on its route to North America. The largest German Military Airship the LZ 104, com-
pleted in 1917 with a length of 226.5 meters and a gas capacity of 68,500 cubic-meters was gigantic, but the
construction commenced in 1931 exceeded all known records for the dimensions of an aircraft with a length of
246.7 meters and was almost as large as the “Titanic”. The 16 variable capacity lift-cells were to be filled with
Helium instead of the currently used Hydrogen. At this time however the gas could only be imported from the
USA. The US Government however forbid its export due to the fact that its use for military purposes could not
be ruled out. A jelly-like mass was used to seal the cells instead of gold-beaters parchment made from cows
intestines which had been used up until then. Specially developed water-cooled diesel engines constructed by
Daimler-Benz mounted in pairs under the airship were used for propulsion. They drove four wooden Heine four-
bladed “puller-propellers” measuring six meters in diameter and rotating at 700 rpm. With the use of specially
designed gearboxes, the propellers could rotate in both directions. Fuel and lubricating oil were stored in alumi-
nium tanks adjacent to the gangways within the hull. The airship’s altitude and attitude were controlled using
water filled tanks. Pneumatic tyres were provided for landing. The cotton fuselage covering was weatherproo-
fed using tetrachloroethane paint mixed with aluminium powder in order to reduce the effects of solar heating.
The silver light-reflecting surface combined with the constant drone of the engines gave the enormous airship
an indescribable presence The inside of the upper skin was coated with iron-oxide paint to protect it against the
effects of ultraviolet rays. Following its delivery to the “German Zeppelin Shipping Company” on 19th March 1937,
the Hindenburg undertook a tour of Germany between 26th and 29th March together with the LZ127 „Graf
Zeppelin“. Only two days later, the first long-distance flight across the Atlantic to Rio de Janeiro took place. On
6th May 1937 the Zeppelin took-off for its first passenger flight to New York. It anchored to the mast at
Lakehurst near New York on 9th May after a flight of 61 hours and 30 minutes. The “Hindenburg” made a total
of ten flights to the USA and seven flights to Rio de Janeiro. It conveyed 1600 passengers and flew 3000 hours
before the year ended. A return trip cost between 720 and 810 US Dollar’s which would equate to around 10,000
Euro today. The “journey” to New York took an average of 59 hours. The return trip was mostly completed in
around 47 hours. The passenger cabins was usually “over-booked”. In order to keep up with the demand, pas-
sengers were also accommodated in the officers cabins. Only Supersonic flights aboard Concord” has since
achieved such a resonance. At the beginning of 1937 therefore two passenger decks within the hull were exten-
ded to by an extra of fifty beds to accommodate a total of 72 passengers. The gondola under the lifting body
served solely as a Command Bridge for steering and navigation. As well as the passenger cabins and crew accom-
modation there was also a promenade deck on board that offered a view out of the windows on both sides, a
lounge with reading room, a kitchen and restaurant, a radio room and toilet facilities. The only cigarette-lighter
on board was in an ventilated “Smoking Saloon” complete with a bar. An absolute novelty was the specially con-
structed aluminium „Blüthner“-Flügel piano, as well as showers for the passengers and crew. Meals and drinks on
the “Hindenburg” soon achieved excellent ratings. The crew were accommodated in a separate area on board.
Two pivoting stairways enabled a comfortable climb to the upper deck. Due to weight limitations the Chief
Engineer L. Dürr and the architect F.A. Breuhaus de Groot were only able to provide a comfortable and luxurious
atmosphere, similar to an ocean liner in the lounges. The sleeping accommodation was in contrast spartan with
bunk beds and fold-out wash-basins. The crew shared 54 bunks between them. Long and short wave radios pro-
vided radio communication over a distance of 8000 km. Safe navigation was guaranteed by one Homing and
two Direction-Finding Receivers. During 63 journey’s LZ129 covered more than 337,000 km. The highest average
speed achieved with the help of the wind was 157 km/h. Sadly, on 6th May 1937 during the landing in Lakehurst
a catastrophe happened as the hydrogen in the rear lift cells ignited. Out of 95 people on board, 36 died. 17,609
pieces of mail were almost totally burnt. The tragedy led immediately to the cessation of Airship travel.
Technical Data:
Length: 246.7 m (809ft 2ins)
Diameter: 41.2 m (135ft 2ins)
Height: 44.7 m (146ft 8ins)
Total Width: 46.8 m (153ft 6ins)
Volume of the Gas Cells: 200,000 Cubic meter
Lift Gas: 190,000 Cubic meter
Empty Weight: 118 t
Take-off Weight: 220 t (maximum 242 t)
Airship
Luftschiff
LZ 129 HINDENBURG
Startmasse: 220 t (maximal 242 t)
Nutzlast: 11 t
Treibstoff: 88.000 l
Schmierstoff: 4.500 l
Wasserballast: 40.000 l
Antrieb: 4 x DB LOF 6 V16-Dieselmotor (je 1200 PS bei max.1400 U/min)
Reisegeschwindigkeit: 125 km/h
Reichweite: 16.000 km
Payload: 11 t
Fuel Capacity: 88,000 litres (19360 gals)
Lubricants: 4,500 litres (990 gals)
Water Ballast: 40,000 litres (8800 gals)
Propulsion: 4 x DB LOF 6 V16-Diesel engines
(each 1200 Bhp at max.1400 Rpm)
Cruising Speed: 125 km/h (77.6 mph)
Range: 16,000 km (9936 miles)
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