Eurocopter EC135 „LUFTRETTUNG“ Eurocopter EC135 „LUFTRETTUNG“
Der leichte zweimotoriger Vielzweck-Hubschrauber EC 135 entstand als erste gemeinsame Entwicklung der deutschen Daimler-
Chrysler Aerospace und der französischen Aérospatiale für die zivile Luftfahrt. Der Fluggerätehersteller Messerschmidt-Bölkow-Blohm
(MBB) begann in den 1980ger Jahren mit der Weiterentwicklung des sehr erfolgreichen BO 105 mit dem Ziel, die Kabine zu vergrößern
und die allgemeinen Leistungsparameter anzuheben. Der anfänglich als Demonstrationsmodell für neue Technologien gebaute
Prototyp BO 108 wurde von MBB 1994 in den Firmenverbund Eurocopter mit eingebracht. Der Erstflug des BO 108 A1 am 15. Februar
1994 erfolgte noch auf dem MBB-Werksgelände in Ottobrunn. Ausgestattet mit einer Fly-by-Wire-Steuerung und dem neuen gelenk-
und lagerlosen Hauptrotor, der die störenden und materialermüdenden Vibrationen des Rotorkopfes auf ein Minimum reduziert sowie
agil und deutlich leiser arbeitet als herkömmliche Konstruktionen, entsprach die Maschine dem jüngsten Stand der Luftfahrt- und
Werkstofftechnologie. Die Rotorgelenke konnten durch den Einsatz verwindungsfähiger GFK-Blätter eingespart werden. Der Rumpf
bestand zum größten Teil aus CFK. Bei Eurocopter sah man für einen auf dem BO 108 basierenden Helikopter gute Marktchancen und
führte den Entwurf als EC 135 bis zur Marktreife weiter. Die französische Aérospatiale steuerte den neuen Fenestron-Heckrotor bei,
der nochmals eine deutliche Geräuschreduzierung und einen Sicherheitsgewinn versprach, da freistehende rotierende Teile entfielen.
Bei der Markteinführung 1996 rüstete man zunächst die Version „EC 135 P1“ mit kanadischen Pratt & Whitney-Turbinen und den „EC
135 T1“ mit Turbomeca-Fabrikaten aus. Beide Versionen wurden in großen Stückzahlen verkauft.
Als deutlich wurde, dass eine stärkere Motorisierung dem EC 135 zu einem noch größeren Erfolg verhelfen könnte, begann Eurocopter
ab 2002 mit der Fertigung von zwei weiteren Versionen „EC 135 P2“ und „EC 135 T2“. Seit 2006 werden nur noch die Versionen „P2i“
mit Pratt & Whitney PW206B2 und „T2i“ mit Turbomeca Arrius 2B2 produziert. Der EC 135 kann in jeder Version mit Einzel- oder
Doppelsteuer ausgerüstet werden. Die vollautomatische elektronische Triebwerkssteuerung (FADEC) nach dem neuesten Stand der
Technik gewährleistet maximale Leistung und Sicherheit sowie optimalen Kraftstoffverbrauch. Die optimalen Notleistungswerte der
Turbinen bei Ausfall eines der Triebwerke bedeuten ein zusätzliches Plus an Sicherheit. Abgesehen von seinem Einsatz für den
Personen- und Frachttransport wird er auch bei der Polizei und für Business- oder Offshoreflüge genutzt.
Die Abmessungen des Hubschraubers entsprechen recht genau den Anforderungen der primären Luftrettung. Der EC 135 hat sich
international in der Luftrettung einen Namen gemacht und wird sogar von vielen Fachleuten als „optimal“ für diese Einsätze einge-
stuft. Der Notarzt hat während des Fluges die Möglichkeit, den Patienten mit einer guten intensivmedizinischen Ausrüstung von „Kopf
bis Fuß“ versorgen. Für den interklinischen Transport von Intensiv-Patienten ist der EC 135 zwar ebenfalls verwendbar, bietet aber
meist nicht ausreichend Platz zur Unterbringung der notwendigen Medizintechnik. Mit dem EC 135 wurden in den letzten Jahren vor
allem Rettungshubschrauber des Typs BO 105 abgelöst. Der EC 135 stellt bislang die erfolgreichste Entwicklung von Eurocopter dar.
Neben dem deutschen Bundesgrenzschutz, dem Bundesministeriums des Innern, der Deutschen Rettungsflugwacht e.V. und der
ADAC-Luftrettung verwenden die österreichische und französische Luftrettung ausschließlich dieses Muster. Bekannt ist der EC 135
auch aus der TV-Serie HeliCops. Der EC 135 soll der kostengünstigste und leiseste seiner Klasse sein. Um den Wünschen militärischer
Kunden gerecht zu werden, wird die Version EC 635 als leichter Kampf-, Transport- und Beobachtungshubschrauber angeboten.
Zu sätz liche Ausstattungs-Optionen sind ein Digitales Glascockpit, Notschwimmer für Übersee-Einsätze, eine externe Seilwinde,
Fixtausysteme, Wetterradar („Radarnase“), Außenrückspiegel, Wire Strike Protection System „Cable Cut“, FLIR Hochleistungs-
Scheinwerfer (SX 16), externe Lautsprecher und digitale Kartenlesegeräte. Diese Optionen bieten dem Kunden die Möglichkeit, den
Hubschrauber individuell auf die geplanten Einsatzbereiche abzustimmen. Das Bundesministerium des Innern verfügt zur Zeit über 16
EC 135 T2i für den Zivilschutz in Deutschland. Alle Maschinen tragen einen einheitlich orangefarbenen Anstrich und das internationa-
le Zivilschutz-Zeichen, ein dunkelblaues Dreieck, auf der Rumpfunterseite und werden hauptsächlich zur Bergung und Erstversorgung
von verletzten Personen eingesetzt. Die Hubschrauber wurden von Eurocopter seit Dezember 2006 ausgeliefert. Die Wechsel -
ausstattung der Maschinen wird von der Österreichischen Firma „Air Ambulance Technology“ (AAT) aus Randshofen geliefert. Das
Hinderniserkennungssystem „HELLAS“ der Firma EADS ist unter dem Rumpf befestigt und liefert dem Piloten ein stetiges Bild, auf dem
er in Flugrichtung alle potenziellen Hindernisse wie Hochspannungsleitungen, Bäume oder Straßenlaternen rot gekennzeichnet sehen
kann. Neben dem Anti-Kollisions-System „TAS“ vereinfacht das GPS-Gerät „EURONAV4“ die Navigation und Orientierung ganz
wesentlich. Die EC 135 T2i sind für den Instrumentenflug „IFR“ zugelassen.
Technische Daten EC 135 P2i/T2i:
Besatzung: 1 oder 2 Piloten, Navigator/Techniker, Lademeister)
Länge über alles: 12,19 m
Höhe über alles: 3,62 m
Kabine: Länge x Breite = 3,5 m x 1,5 m
Kabinenbreite: 1,5 m - Kabinenhöhe: 1,26 m vorn, 1,15 m hinten
Rotordurchmesser: 10,20 m
Rotorkreisfläche: 81,7 qm
Durchmesser des Fenestron: 1,0 m
Leergewicht: 1420 kg
Zuladung: 1.375 kg
max. Kraftstoff: 544 kg
Max. Abfluggewicht: 2.910 kg
Antrieb: 2 x Turboméca Arrius 2 B2 (je 706 PS) oder Pratt & Whitney PW 206B2 (je 743 PS)
Notleistung (O.E.I.): 609 kW / 816 PS
Hauptrotordrehzahl: ~ 400 U/min
Reichweite (bei max. Abfluggewicht): mit PW206B2= 635 km; mit Arrius 2B2= 620 km
Reisegeschwindigkeit: 256 km/h (bei max. Abfluggewicht: 254 km/h)
Dienstgipfelhöhe: ca. 3045 m
Kapazität: 1 oder 2 Piloten und 6 bis 7 Passagiere;
für die Luftrettung 4 Sitze und eine Liege oder 1.360 kg mit Lasthakenanlage
The light multi-purpose twin-engine helicopter EC 135 evolved as the first collective development for civil aviation between the
German Daimler-Chrysler Aerospace and the French Aérospatiale. During the eighties, aircraft manufacturer Messerschmidt-Bölkow-
Blohm (MBB) began further development of the very successful BO 105 with the aim of enlarging the cabin and increasing the over-
all performance. Built initially as a demonstrator for new technology, the prototype BO 108 was imported into the Eurocopter Group
by MBB in 1994.
The maiden flight of the BO 108 A1 took place at MBB‘s premises at Ottobrunn, Germany on 15 February 1994. Equipped with a „Fly-
by-Wire“ control system and a new hinge and bearing-free main rotor, which minimised annoying and fatigue inducing vibrations from
the rotor-head as well as being more agile and considerably quieter than normal designs, the helicopter epitomised state of the art
developments in aviation material technology. The rotor hinges could be dispensed with by using distortable GRP rotor-blades.
Fuselage parts are constructed mainly from Glass-fibre Reinforced Plastic (GRP). Eurocopter saw good market potential for a helicop-
ter based on the BO 108 and continued its development as the EC 135 to marketability. The French Aérospatiale added the new
Fenestron tail-rotor into the design, which again promised considerable noise reduction and added safety, there being no free stand-
ing rotating components.
When introduced to the market in 1996, the „EC 135 P1“ was fitted with Canadian Pratt & Whitney Turbines and the „EC 135 T1“
with Turbomeca engines. Both versions were sold in considerable quantities.
When it became clear that more powerful engines could help the EC 135 to even more success, In 2002, Eurocopter began con-
struction of two further versions, the EC 135 P2 and the EC 135 T2. Since 2006, only the models “P2i” with Pratt & Whitney PW206B2
and “T2i“ with Turbomeca Arrius 2B2 are still in production. All models of the EC 135 can be fitted with single or dual controls. The
fully automatic state of the art engine control technology (FADEC) guarantees maximum power and safety as well as optimal fuel con-
sumption. The turbines optimal emergency power rating when one engine fails gives an additional plus on safety. Apart from use as
a transport helicopter for people and freight, the EC 135 is also used by the police and for business and off-shore flights. The heli-
copters size almost exactly meets the requirements of the Air Rescue Services. The EC 135 has made a name for itself internationally
in the Air Rescue role and has been described as ideal for this role by many experts. During a rescue flight a doctor has the ability to
care for his patient from “head to toe” with the helicopters excellent intensive care unit. The EC 135 is equally able to transport
patients requiring intensive care between clinics, it does not however offer sufficient space to accommodate all the necessary med-
ical equipment. Over the last few years the EC 135 has above all succeeded the BO 105 as a rescue helicopter. The EC 135 is by far
the most successful development from Eurocopter.
The German Federal Police, the German Air Rescue Service, the ADAC Air Rescue as well as the Austrian and French Air Rescue Services
only use this helicopter in the primary air rescue role. The EC 135 is also well known through its role in the TV series „HeliCops“. The
EC 135 is reputed to be the most cost effective and quietest helicopter in its class.
In order to fulfil the requirements of the military, Eurocopter offers the EC 635 as a light combat, transport and observation helicopter.
A digital glass-cockpit, emergency floatation gear for maritime operations, an external winch, under-slung load hook, weather
radar(radar nose), external rear view mirrors, Wire Strike Protection System „Cable Cut“, FLIR high performance searchlight (SX 16),
external loudspeakers and a digital map reading unit are offered as optional additional equipment. These additional options offer a
buyer the possibility to configure the helicopter for its particular sphere of operations. At the moment the German Federal Ministry of
the Interior has sixteen EC 135 T2i available for Civil Protection within Germany. All aircraft carry a uniform orange coloured livery and
the international Civil Protection symbol, a dark blue triangle, on the underside of the fuselage and are used mainly for the rescue and
first aid of injured persons. Eurocopter has been delivering these helicopters since December 2006.
The inter-changeable configuration is provided by „Air Ambulance Technology“ (AAT) at Randshofen in Austria. The Obstacle
Detection System „HELLAS“ from the EADS Company is mounted under the fuselage and provides the pilot with a continuous picture
in which he can see all potential obstacles such as high tension cables, trees of street lighting displayed in red. As well as the anti col-
lision system „TAS“ the „EURONAV4“ GPS substantially simplifies navigation and orientation. The EC 135 T2i is also licensed for “IFR”
(instrument flight).
Technical Data EC 135 P2i/T2i:
Crew: 1 or 2 Pilots, Navigator/Technician, Loadmaster)
Length Overall: 12.19 m (40ft)
Height Overall: 3.62 m (11ft 9ins)
Cabin: Length x Width 3.5 m x 1.5 m (10ft 4ins x 4ft 11ins)
Cabin Width: 1.5 m (4ft 11ins)
Cabin Height: 1.26 m (4ft 2ins) front, 1.15 m (3ft 10ins) rear
Rotor Diameter: 10.20 m (33ft 6ins)
Rotor-Disc Area: 81.7 sq m (879sq ft)
Diameter of the Fenestron: 1.0 m (3ft 4ins)
Weight Empty: 1420 kg (3131lbs)
Payload: 1375 kg (3031lbs)
max. Fuel-load: 544 kg (1200lbs)
Max. Take-off Weight: 2910 kg (6417lbs)
Engines: 2 x Turboméca Arrius 2 B2each 706 HP) or Pratt & Whitney PW 206B2 (each 743 HP)
Emergency Power (O.E.I.): 609 kW / 816 SHP
Rotor Speed: 400/rpm
Range(at max Take-off Weight): with PW206B2= 635 km (395miles); with Arrius 2B2= 620 km (385miles)
Cruising Speed: 256 km/h (159mph), at max Take-off Weight: 254 km/h 158mph)
Service Ceiling: approx. 3045 m (10000ft)
Capacity: 1 or 2 Pilots and 6 or 7 Passengers
for Air Rescue: 4 Seats and one Stretcher
or 1360 kg as under-slung load.