99
41. Grundlegende Unterschiede zwischen analogem
terrestrischem Empfang und DVB-T
Information für den Fachhändler und den
interessierten Kunden.
Um das unterschiedliche Verhalten von
DVB-T Empfängern im Vergleich zum bis-
herigen analogen terrestrischen Empfang
zu verstehen, sind zwei Dinge wichtig,
die digitale Übertragung und das Gleich-
wellennetz.
Digitale Übertragung
Bei DVB werden pro Sender nicht nur ein
Programm, sondern eine ganze Reihe von
Programmen, in der Regel sechs bis acht,
pro Sender übertragen. Die Informatio-
nen eines Programms, wie Bild und Ton
aber auch Teletext, werden in digitalisier-
ter Form, d. h. in Form von Zahlen in
Paketen zusammengefasst. Die Pakete
von verschiedenen Programmen werden
dann zu einem „Transportstrom“ zeitlich
aneinander gereiht.
Diesem „Transportstrom“ werden noch
weitere Informationen zugegeben, die es
beim Empfänger erlauben, einen Fehler,
der bei der Übertragung passiert ist, wie-
der zu korrigieren.
Beispiel:
Wenn man die Information 0 oder 1
übertragen möchte, dann kann man für
eine 0 die Zahlen 000 und für eine 1 die
Zahlen 111 übertragen. Wird nun bei
der Übertragung eine der Zahlen gestört,
d. h. statt 000 kommt beim Empfänger
beispielsweise 010 an, dann kann der
Empfänger entscheiden, dass bei mindes-
tens zwei Nullen es eine Null gewesen ist
und entsprechend bei mindestens zwei
Einsen war es eine Eins.
Kam es zu zwei Übertragungsfehlern
kann der Empfänger zwar noch erken-
nen, dass ein Übertragungsfehler aufge-
treten ist, der Versuch ihn zu korrigieren
würde aber schief gehen.
Beispiel:
Wird eine 0 als 000 abgeschickt und
kommt als 101 an, dann würde man ver-
muten, dass es eigentlich 111 sein sollte
und fälschlicher Weise eine 1 daraus
machen.
Zusammengefasst
:
Es werden mehrere Programme über
einen Sender in Form von digitalen Pake-
ten übertragen. Durch zusätzlich mitge-
schickte Informationen können bis zu
einer bestimmten Anzahl Übertragungs-
fehler vollständig korrigiert werden.
Gleichwellennetz
Bei DVB-T werden die Programme nicht
mehr über einen modulierten Träger über-
tragen, sondern in einem 8 MHz breiten
Kanal befinden sich 8192 einzelne Trä-
ger.
Beim Empfänger kommen die Signale teil-
weise direkt vom Sender, teilweise über
Reflektionen und teilweise von weiteren
Sendern an. In der Regel addieren sich
diese Signale. Sie können sich aber auch
im Extremfall bei entgegengesetzter Pha-
senlage zueinander und gleicher Amplitu-
de auslöschen: