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11. TIPPS ZUM EINBAU UND ANTENNENVERLEGUNG
Die technische Ausrüstung der Modelle hat sich in den letzten
Jahren massiv verändert. Antriebe mit Brushless-Motoren und
zugehörigem Brushless-Regler, Lithium Antriebsakkus, Teleme-
triesysteme, GPS-Systeme, etc, etc. um nur einige Schlagworte
zu nennen.
Auch die verwendeten Materialien bei den Modellen haben sich,
mit dem Einzug der Karbon-Faser in den Modellbaubereich, ver-
ändert. Um leichte, stabile und leistungsfähige Modelle zu erhal-
ten werden mehr und mehr Karbonteile, sowie Lithiumakkus und
Brushless-Antriebe eingesetzt. Im Hubschraubermodell ist der
Zahnriemenantrieb für den Heckrotor fast schon zum Standard
geworden.
Bei der Konstruktion wird allenfalls auf den Servoeinbau, Motor
und Antriebsakku Rücksicht genommen. Der Empfänger wird
seinen Platz beim Einbau schon irgendwie finden. Es wird
nahezu als selbstverständlich vorausgesetzt, dass die RC-Kom-
ponenten die endgültige Modell-Antriebs-Konfiguration auch
fernsteuerbar machen.
Dies kann aber nicht als selbstverständlich vorausgesetzt wer-
den, da die Kombinationen von Metall-, Kunststoff- und Karbon-
teilen, insbesondere in Verbindung mit Zahnriemenantrieb, in
all Ihrer Vielfalt zu mehr oder weniger starken Beeinträchtigung
des Empfangs führen können. Je nach Kombination der unter-
schiedlich elektrisch leitenden- bzw. nichtleitenden Materialien
können durch statische Aufladung an den Materialübergängen
Funkenstrecken entstehen, welche den Empfang massiv beein-
flussen.
Nicht nur die Position des Empfängers ist entscheidend für die
Empfangsqualität, sondern ganz besonders auch die Verlegung
der Antenne. Zudem sind nicht alle Empfänger gleich, je nach
Anwendung sind kleine, leichte und schlanke Typen gefragt. In
anderen Anwendungen benötigt man eine Vielzahl von Kanälen,
weswegen das Angebot an Empfängern auch sehr varianten-
reich ist. Jeder Empfängertyp besitzt eine individuelle Eigen-
schaft in Bezug auf Empfindlichkeit für das Sendersignal und
gegenüber Störeinflüssen (Elektrosmog).
Auch die Anzahl der Servos, sowie deren Kabellänge und Ver-
legung hat Einfluss auf die Empfangsqualität. Sind große Teile
des Rumpfes oder Rumpfverstärkungen aus leitendem Material
hergestellt (Karbon, Alufolie, Metall) so schirmen diese das Sen-
dersignal ab, wodurch ebenfalls die Empfangsqualität deutlich
reduziert wird. Dies gilt auch für stark pigmentierte oder metall-
haltige Farben für den Rumpf.
Gestänge, Karbon-Rowings, Servokabel welche parallel zur
Antenne verlaufen, verschieben das elektrische Feld um die
Antenne und saugen die Senderenergie zudem noch ab,
wodurch die Energie des Sendesignals welches in der Antenne
des Empfängers gewonnen werden soll, deutlich reduziert wird.
Auch das Wetter hat seinen Einfluss, bei trockenen Schönwet-
terperioden sinkt die Luftfeuchtigkeit ab, wodurch es eher zu
elektrostatischen Aufladungen am Modell kommt als an feuch-
ten Tagen. An feuchten Tagen wiederum nimmt die Reflexion
der Senderabstrahlung am Boden zu. Je nach Antennenwin-
kel und Distanz können „Funklöcher“ entstehen, weil sich die
über die Luft abgestrahlte und die am Boden reflektierte Sen-
deinformationen gegenseitig aufheben oder verstärken können
(Laufzeitunterschiede beider Wellen). Beim Indoor-Betrieb in
Hallen, welche oft aus einer Stahlkonstruktion oder Stahlbeton
bestehen, können durch Mehrfachreflexion (Dach-Boden-Wand)
besonders häufig „Funklöcher“ entstehen.
Es ist unmöglich alle diese Kombinationen von Modell, Material,
Antennenwinkel, Antennenposition vom Hersteller auszutesten,
zudem sich auch mehrere kleine „Sünden“ zu einer „Störung“
summieren können. Dies kann nur der jeweilige Modellbauer
bzw. Anwender prüfen.
Im folgenden ein paar elementare Hinweise um bestmögli-
che Empfangsverhältnisse zu erhalten:
EMPFÄNGERANTENNE:
Möglichst in 90° Position verlegen um die Lageabhängigkeit
zu verringern
Nicht parallel zu elektrisch leitenden Materialien, wie Kabel,
Bowdenzug, Seilsteuerung, Karbonschubstangen etc., oder
innen bzw. außen an elektrisch leitenden Rümpfen entlang
verlegen
Am Empfänger angeschlossene Kabel (Servo, Stromversor-
gung etc.) sollten nicht die gleiche Länge besitzen wie die
Antenne, bzw. die Hälfte davon oder gradzahlige Vielfache.
Möglichst weit weg von
- stromführenden Regler- oder Motorkabeln
- Zündkerzen, Zündkerzenheizern
- Orten mit statischer Aufladung, wie Zahnriemen, Turbi-
nen etc.
- Aus Rümpfen mit abschirmenden Materialien (Karbon,
Metall, etc.) auf kürzestem Weg aus dem Rumpf führen
- Das Antennen-Ende nicht an elektrisch leitenden Materi-
alien (Metall, Karbon) befestigen
EMPFÄNGER:
für die Platzierung des Empfängers gilt im Prinzip das Glei-
che, wie vorstehend
möglichst keine anderen Elektronikkomponenten in unmittel-
barer Nähe positionieren
Stromversorgung möglichst mit einem niederohmigen LiPo-
oder NiMH Akku herstellen.
Getaktete BEC-Systeme zur Stromversorgung sind zu ver-
meiden, diese „Frequenzgeneratoren“ erzeugen ein sich
ständig änderndes Frequenzspektrum mit hoher Leistung.
Über das Anschlusskabel wird dies dann direkt dem Empfän-
ger zugeführt. Durch die ständig wechselnde Last und Span-
nungslage können diese Systeme oft keine ausreichende
Stromversorgung bieten. Insbesondere Synthesizerempfän-
ger, welche eine höhere Stromaufnahme besitzen werden
davon beeinflusst.
Regler für höhere Zellenzahlen welche kein BEC-System
für die Empfängerstromversorgung haben, besitzen trotz-
dem ein „internes“ BEC -System für die Eigenversorgung der
Regler-Elektronik, welche nach dem gleichen Prinzip arbei-
tet, nur eben mit weniger Leistung. Durch Anschluss wird hier
ebenfalls die Störquelle direkt an den Empfänger geführt. Es
empfiehlt sich, einen Entstörfilter No. F 1413 einzusetzen um
diese Störungen vom Empfänger fern zu halten. Im Gegen-
satz zu anderen Filtern, welche oft nur einen Ferritkern besit-
zen, filtert das Futaba-Entstörfilter auch den Eingangsimpuls.
Die verschiedenen Empfängertypen reagieren auch unter-
schiedlich auf den Anschluss von elektronischen Zusatz-
bausteinen, wie Glühkerzenheizer, Turbinen-Steuereinheit,
Telemetriesysteme, GPS, etc. Auch hier empfiehlt sich unter
Umständen der Einsatz des Entstörfilters No. F 1413, zur
Entkopplung.
Modell:
Um statische Aufladungen zu verhindern sind am Modell Vor-
kehrungen zu treffen.
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