Bell AH-1F Cobra Bell AH-1F Cobra
Im März 1965 regte die Firma Bell Helicopters Corp. mit Sitz in Fort Worth, Texas, die Weiterentwicklung ihres bereits
erprobten Model 204 (UH-1B und 1C) zu einem leichten und agilen Kampfhubschrauber für die Luftnahunterstützung von
Transporthubschraubern und für den Erdkampf an. Der US Army sollte ein AAFSS (Advanced Aerial Fire Support System)
Helicopter mit einem neuen, sehr schmalen Rumpf, zwei hintereinander liegenden Sitzen und dem Antriebssystem des UH-
1C in Aussicht gestellt werden. Bei Bell hatte man bereits Ende der 50ger Jahre erste Erfahrungen mit dem Model 207
„Sioux Scout“ sammeln können. Dessen revolutionäres Konzept war ähnlich, aber an dem damaligen schwachen
Kolbentriebwerk gescheitert. Der Prototyp Model 209 flog erstmals am 7. September 1965. Die neue Maschine wurde ab
Dezember desselben Jahres von der US Army erprobt. Im April 1966 bestellte die Army zwei geänderte Vorserienmodelle
und 110 Serienmaschinen. Der Erstflug der AH-1G „HueyCobra“ fand am 15. Oktober 1966 statt. Die ersten Maschinen
konnten bereits im Juni 1967 an die US Army geliefert werden und zwei Monate später begann deren Kampfeinsatz in
Vietnam. Als weltweit erste reine Kampfhubschrauber bewährten sich die AH-1G und waren bereits nach kurzer Zeit
unverzichtbar. Die „HueyCobra“ hatte kurze Stummelflügel, die Auftrieb im Horizontalflug erzeugten und an vier Pylonen
Waffenlasten tragen konnten. Bei dem AH-1G waren dies Raketen mit faltbaren Stabilisierungsflächen in
Abschußbehältern und Behälter für Minigun-MG. Außerdem konnte diese Version in der beweglichen Buglafette M28 eine
Minigun (7,62-mm-Gatling-MG) und einen 40-mm-Granatwerfer zum Einsatz bringen. Die Panzerung der Seitenflächen,
der Sitze und von wichtigen Teilen bestand aus Noroc-Verkleidungen. Der Bordschütze auf dem vorderen Sitz bediente die
Buglafette und konnte den Hubschrauber im Notfall fliegen. Der hinter ihm etwas erhöht sitzende Pilot war für den Flug
und die Navigation sowie für den Einsatz der Waffenlasten an den Flügeln zuständig. Außerdem hatte er die Möglichkeit,
die in Flugrichtung starr arretierte Buglafette zum Einsatz zu bringen. Die großflächige Kanzelverglasung aus dickwandi-
gem Plexiglas ergab zwar eine sehr gute Rundumsicht, die durch Rückspiegel nach hinten noch verbessert wurde; führte
aber zu hohen Temperaturen bei Sonneneinstrahlung. Das Cockpit wurde deshalb mit einer Klimaanlage versehen. Acht
Maschinen AH-1G erhielt die spanische Marine unter der Bezeichnung H.14 und sechs AH-1G gingen nach Israel. Bis 1973
wurden 1126 AH-1G in Fort Worth produziert. 92 Maschinen vom Typ AH-1G erhielten 1973 unter der Bezeichnung AH-
1Q erstmals eine geänderte Bewaffnung mit Panzerabwehrraketen Hughes BGM-71A TOW. In der Rumpfspitze wurde
eine bewegliche Teleoptik M65 TSU zur Zielauffassung mit einem Laser-Entfernungsmesser integriert und die Zelle ver-
stärkt. Der „gunner“ erhielt eine optoelektronische Zielverfolgungsanlage mit der Steuereinrichtung für die über einen
dünnen Draht ferngelenkten Raketen.
1976 begann die Auslieferung von 100 neuen AH-1S (PROD), die 1987 in AH-1P umbenannt wurden. 1978 folgten 98
AH-1S (ECAS) mit dem „Enhanced Cobra Armament System“. Diese Version wurde 1987 in AH-1E umbenannt. Die
Montage von 211 „Modernised AH-1S(MC)“ mit neuer Avionik, optischer Zielerfassung, Radarwarngerät und geändertem
Abgasrohr begann 1979. Davon gingen 16 Stück nach Israel und 10 nach Pakistan. 24 Maschinen kaufte Jordanien. Das
Modernisierungsprogramm der US Army für 378 AH-1G auf diesen Standard lief 1982 an. Ab 1987 lautete die neue
Bezeichnung dieser Kampfhubschrauber AH-1F. Für die japanische Armee montierte Fuji-Bell 89 Exemplare AH-1S. Bereits
1968 interessierte sich auch das US Marine Corps (USMC) für das Modell und erhielt ein Jahr später 38 Maschinen AH-
1G aus der Produktion für die US Army. Kurze Zeit später erfolgte die erste Lieferung von 49 Exemplaren der AH-1N
„SeaCobra“ mit einem T400-CP-400 Doppeltriebwerk, die das US Marine Corps im Mai 1968 bestellt hatte. Bis zum
Frühjahr 1975 wurden insgesamt 269 AH-1J mit der 20-mm-Gatlingkanone XM197 von General Electric an das USMC
geliefert. 1974 erwarb die Iranische Luftwaffe 202 Hubschrauber dieser Ausführung. Für das USMC produzierte Bell von
1976 bis 1985 insgesamt 62 AH-1T „SeaCobra“ mit längerem Rumpf und verbessertem Antriebssystem. Davon auf AH-
1W-Standard modernisiert wurden 37 Maschinen. Die aktuelle Marine-Version AH-1W „SuperCobra“ mit zwei
Abgasrohren lief ab 1985 in 242 Exemplaren vom Band. Von dieser Ausführung erhielt Taiwan 42 und die Türkei 6
Maschinen. Die Produktion des AH-1 endete 1998 bei 2200 Stück.
Ab der Version AH-1S erhielt die Kanzel eine eckige Rahmenkonstruktion mit planen Panzerscheiben auf der Oberseite
und einer gewölbten Seitenverglasung. Die Bewaffnung der Versionen E und F besteht aus der ferngesteuerten Lafette
M197 mit einer dreiläufigen 20-mm-Gatlingkanone unter dem Bug sowie bis zu acht drahtgesteuerten TOW-Antipanzer-
Raketen und ungelenkten Hydra-Raketen in Abschußbehältern. Neben einer modernisierten Flugsteuerung, Kraftübertra -
gung und Avionik verfügen alle heute noch im Einsatz stehenden AH-1 ab Version F über Rotorblätter aus Verbundwerk -
stoffen. Die US Army hat ihre Cobras bis Ende 2004 vollständig mit den größeren AH-64 „Apache“ ersetzt. Viele Maschi -
nen übernahm die US-Nationalgarde.
Bei dem USMC steht die besser gepanzerte „Super Cobra“ mit ihren leistungsgesteigerten Turbinen, neuester Avionik,
Luft-Luft-Raketen AIM-9 „Sidewinder“ und lasergelenkten AGM-114 „Hellfire“ weiterhin im Einsatz. Das neueste Modell
AH-1Z verfügt über Computertechnik, verbesserte Nachtsicht- und Zielerfassungssysteme sowie einen vierblättrigen
Hauptrotor, mit dem die Flugleistungen nochmals verbessert werden konnten.
Technische Daten (AH-1F): Besatzung: 2; Länge: 16,14 m; Höhe: 4,12 m; Breite: 3,28 m; Hauptrotor (K747): 13,41 m
Durchmesser; Blattbreite: 0,762 m; Masse: 107,4 kg; Heckrotor: 2,59 m Durchmesser; Blattbreite: 0,292 m; Leermasse:
2.939 kg; Startmasse max.: 4.536 kg; Triebwerk: 1 Lycoming T53-L-703; Leistung: 1800 WPS bei 3000 U/min; Treibstoff -
vorrat: 980,3 l in selbstdichtenden Tanks; Höchstgeschw.: 305 km/h; Reisegeschw.: 250 km/h in 1200 m Höhe mit max.
Zuladung; Steiggeschw. : 125 m/min mit max. Startmasse; Gipfelhöhe: 3.720 m mit max. Startmasse; Einsatzreichweite:
533 km; Bewaffnung: eine 20-mm-Gatling-Kanone XM197 mit 750 Schuß (Kadenz: 680-780 Schuß/min), 38 FFA-70-
mm-Raketen in zwei M261-Abschußcontainern, 8 BGM-71A TOW-Raketen
In March 1965 the Bell Helicopter Corporation of Fort Worth, Texas inspired further development of its already proven
Model 204 (UH-1B and 1C) into a light and agile Combat Helicopter for ground attack and the close support of Transport
Helicopters. The US Army should be offered the prospect of an AAFSS (Advanced Aerial Fire Support System) Helicopter
with a new, very narrow fuselage, tandem seats and the UH-1C transmission system. By the end of the 50’s Bell had
already been able to acquire their first experiences with the Model 207 „Sioux Scout“. It had a similarly revolutionary con-
cept, which failed however due to the under-powered piston engines of the time. The prototype Model 209 made its mai-
den flight on 7th September 1965. From December of the same year the new aircraft was tested by the US Army. In April
1966 the US Army ordered two modified pre-production models and a series production of 110 helicopters. The Maiden
Flight of the AH-1G „Huey Cobra“ took place on 15. October 1966. The first machines were delivered to the US Army as
early as June 1967 and two months later they entered combat in Vietnam. As the first ever “Combat Helicopter“ the AH-
1G proved itself worldwide and after a short time were already indispensible. The „HueyCobra“ had short stub-wings
which generated lift in forward flight and could carry weapon loads mounted on four pylons. On the AH-1G these were
pods containing mini-guns and folded fin stabilised rockets. Apart from this, the AH-1G could also bring an aimable nose
mounted M28 Mini-Gun (7.62mm Gatling machine gun) and a 40mm Grenade Launcher into action. The fuselage sides,
seats and important components were encased in Noroc armour. The Weapons Officer in the front seat operates the nose
mounted gun and can also fly the helicopter in a emergency. Seated behind and higher than the weapons officer the pilot
is responsible for flying and navigation and operates the weapons systems mounted on the stub-wings. He also has the
option to fire the nose gun when fixed in the direction of flight. An excellent panoramic view was acheived by the large
area of cockpit glazing made of thick Perspex. This was further optimised by the addition of a rear view mirror but led
however to higher temperatures in direct sunlight. The cockpit was therefore fitted with an air-conditioning unit. The
Spanish Navy received eight AH-1G’s designated H-14 and six machines also went to Isreal. Up until 1973, 1126 AH-1G
were produced at Fort Worth. In 1973, ninety-two AH-1G’s recieved for the first time a modified weapons fit with Highes
BMG-71A TOW Anti-Tank Missiles and were designated AH-1Q. The fuselage received an aimable M65 TSU tele-optic in
the strengthened nose for target acquisition with an integrated laser distance-measuring device The Gunner received an
opto-electronic target tracking unit which included the guidance unit for the wire guided missiles. Delivery of 100 new
AH-1S(PROD) commenced in 1976, which were re-designated AH-1P in 1987. In 1978 98 AH-1S(ECAS) followed with the
„Enhanced Cobra Armament System“.This version was redesignated AH-1E in 1987. In 1979 the assembly of 211
„Modernised AH-1S(MC)“ with new avionics, optical target acquisition, radar warning unit and modified exhausts began.
Sixteen of these went to Isreal and ten to Pakistan. Jordan bought 24. The modernisation program of 378 AH-1G to this
standard for the US Army ran from 1982 onwards. From 1987 the new Combat Helicopter was designated AH-1F. Fuji-
Bell assembled 89 AH-1S for the Japanese Army. The US Marine Corps (USMC) also showed an interest in this model as
early as 1968 and one year later received thirty-eight AH-1G from the US Army production line. A short time later began
the delivery of forty-nine AH-1N „Sea Cobra“ with T400-CP-400 twin engines, which the US Marine Corps had oreded in
May 1968. Up to the Spring of 1975 a total of 269 AH-1J with the 20mm XM197 Gatling Gun were delivered to the
USMC from General Electric. The Iranian Air Force purchased 202 of these helicopters in 1974. From 1976 until 1985 Bell
produced a total of 62 AH-1T „Sea Cobra“ with a lengthened fuselage and improved transmission for the US Marine
Corps. Thirty-seven of these were modernised to the AH-1W standard. The production line for the current Marine Corps
version, the AH-1W „Super Cobra“ with twin exhausts ran from 1985 and a total 242 were built. Of these, Taiwan recei-
ved 42 and Turkey 6 helicopters. Production of the AH-1 ceased in 1998 after 2200 units had been built. Starting with
the AH-1S the cockpit received a framed construction with flat armoured glass screens on the top and curved screens at
the side. The E and F versions armourment consists of a remote controlled M197 gun mount with a three barell 20mm
Gatling Gun under the nose as well as up to eight TOW wire guided anti-tank missiles and Hydra Free Flight Rockets in
pods. As well a modernised flight control system, transmission and avionics all post F-Model AH-1’s still in use today have
rotor blades constructed of composite materials. By the end of 2004 the US Army had completely replaced its Cobra’s
with the larger AH-64 „Apache“. Many of the helicopters have been taken over by the US National Guard.
The better armoured „Super Cobra“ with its improved performance turbines, latest avionics, „Sidewinder“ AIM-9 air-to-
air missiles and laser-guided AGM-114 „Hellfire“ missiles is still operational with the USMC. The latest model, the AH-1Z
has computer technology, improved Night Vision and Target Aquisition Systems as well as a four blade main rotor which
further improves in-flight performance
Technical Data (AH-1F): Crew: 2; Length: 16.14 m (52ft 11ins); Height: 4,12 m (13ft 6ins); Width: 3,28 m (10ft 8ins);
Main Rotor (K747): 13,41 m (44ft 0ins) Diameter; Blade Width: 0,762 m (2ft 6ins); Mass: 107,4 kg (237 lbs); Tail Rotor:
2,59 m (8ft 6ins) Diameter; Blade Width: 0,292 m (1ft 0ins), Empty Weight: 2.939 kg (6480 lbs); Maximum Take-off
Weight.: 4.536 kg (10000 lbs); Engine: 1 Lycoming T53-L-703; Output: 1800 SHP at 3000 Rpm; Fuel Capacity: 980,3 ltr
( gals) in Self-sealing Tanks; Maximum Speed: 305 km/h, (164 mph); Cruising Speed: 250 km/h (135 mph at 1200 m
(4000ft) altitude at Max. All upWeight. Rate of Climb: 125 m/min (410ft/min) at max. All-up weight. Service Ceiling: 3.720
m (12200 ft) at max. All-up weight. Combat Range: 533 km (330 miles); Armament: one XM197 20mm Gatling-Gun
with 750 Rounds; (Rate of Fire: 680-780 rounds/min).; 38 FFA-70mm Rockets in two M261 Pods.; 8 BGM-71A TOW
Missiles