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Die Ausnahme bildet der Polarstern. Durch ihn verläuft die verlän-
gert gedachte Polachse der Erde. Er bildet den Ausgangspunkt
aller Sternenkarten. Auf der Zeichnung sehen Sie einige bekannte
Sternbilder und Sternanordnungen, die das ganze Jahr über sicht-
bar sind. Die Anordnung der Gestirne ist allerdings abhängig von
Datum und Uhrzeit.
Wenn Sie Ihr Teleskop auf einen dieser Sterne ausgerichtet haben,
werden Sie feststellen, dass er nach kurzer Zeit aus dem
Gesichtsfeld Ihres Okulars verschwunden ist. Um diesen Effekt
auszugleichen, betätigen Sie die biegsame Welle (Fig. 15, D) der
Stundenachse und Ihr Teleskop wird der scheinbaren Flugbahn
dieses Sternes folgen.
10. Handhabung – Zubehör:
Ihrem Teleskop liegen in der Grundausstattung zwei Okulare
(Fig. 2, 18) bei.
Durch Auswechseln der Okulare bestimmen Sie die jeweilige
Vergrößerung Ihres Teleskopes.
Hinweis:
Brennw. Teleskop : Brennw. Okular = Vergrößerung
900 mm : 20 mm = 45 x
900 mm : 10 mm = 135 x
Der Zenitspiegel (Fig. 2+18, 19) bewirkt eine Bildumkehrung (spie-
gelverkehrt) und wird nur zur Himmels beobachtung eingesetzt.
Um ein seitenrichtiges und aufrechtes Bild zu sehen, müssen Sie
die mitgelieferte Umkehrlinse verwenden.
Lösen Sie die Klemmschraube (Fig. 8, X) und entfernen Sie den
Zenitspiegel aus dem Okularstutzen (Fig. 1, 6). Setzen Sie nun die
Umkehrlinse (Fig. 2, 20) gerade in den Okularstutzen ein und zie-
hen Sie die Klemmschraube wieder handfest an. Dann das Okular
(z.B. f=20 mm) in die Öffnung der Umkehrlinse einsetzen und die
Klemmschraube (Fig. 9, X) anziehen.
11. Handhabung – Abbau:
Nach einer hoffentlich interessanten und erfolgreichen
Beobachtung empfiehlt es sich, das gesamte Teleskop in einem
trockenen und gut gelüfteten Raum zu lagern. Vergessen Sie
nicht, die Staubschutz kappen auf die Tubus-Öffnung und auf den
Okular-Stutzen zu stecken. Auch sollten Sie alle Okulare und opti-
schen Zubehörteile in ihre entsprechenden Behälter ver stauen.
12. Handhabung – Pflege:
Ihr Teleskop ist ein hochwertiges optisches Gerät. Deshalb sollten
Sie vermeiden, dass Staub oder Feuchtigkeit mit Ihrem Teleskop
in Berührung kommt. Vermeiden Sie Fingerabdrücke auf den
Linsen.
Sollte dennoch Schmutz oder Staub auf Ihr Teleskop geraten sein,
entfernen Sie diesen zuerst mit einem weichen Pinsel. Noch bes-
ser eignet sich Druckluft! Danach reinigen Sie die verschmutzte
Stelle mit einem weichen, fusselfreien Tuch. Fingerabdrücke auf
den optischen Flächen entfernen Sie am besten mit einem fussel-
freien, weichen Tuch, auf das Sie vorher etwas Reinigungs alkohol
aus der Apotheke gegeben haben. Reinigen Sie Ihr Gerät nicht zu
häufig. Der Einsatz von Reinigungsalkohol und/oder -pinseln in
hohem Maße kann Beschädigungen an der spezialbeschichteten
Optik hervorrufen.
Falls Ihr Teleskop von Innen einmal verstaubt oder feucht gewor-
den ist, versuchen Sie es nicht selbst zu reinigen, sondern wen-
den Sie sich in diesem Fall an das in dieser Anleitung genannte
Meade Service Center Ihres Landes.
TIPP:
Für die astronomische Beobachtung eignet sich die Um -
kehr linse nicht. Arbeiten Sie hier nur mit dem Zenit-Spiegel
und einem Okular.
Für Erd- und Naturbeobachtungen können Sie die
Umkehrlinse mit einem Okular verwenden.
Anhang
1. Mögliche Beobachtungsobjekte
Nachfolgend haben wir für Sie einige sehr interessante
Himmelskörper und Sternenhaufen ausgesucht und erklärt. Auf
den zugehörigen Abbildungen am Ende der Anleitung können Sie
sehen, wie Sie die Objekte durch Ihr Teleskop mit den mitgeliefer-
ten Okularen bei guten Sichtverhältnissen sehen werden:
Mond (Fig. 20)
Der Mond ist der einzige natürliche Satellit der Erde
Umlaufbahn: ca. 384.400 km von der Erde entfernt
Durchmesser: 3.476 km
Entfernung: 384.401 km
Der Mond ist seit prähistorischer Zeit bekannt. Er ist nach der
Sonne das zweithellste Objekt am Himmel. Da der Mond einmal
im Monat um die Erde kreist, verändert sich ständig der Winkel
zwischen der Erde, dem Mond und der Sonne; man sieht das an
den Zyklen der Mondphasen. Die Zeit zwischen zwei aufeinander
folgenden Neumondphasen beträgt etwa 29,5 Tage (709
Stunden).
Sternbild ORION / M42 (Fig. 21)
Rektaszension: 05:32.9 (Stunden : Minuten)
Deklination: -05:25 (Grad : Minuten)
Entfernung: 1.500 Lichtjahre
Mit einer Entfernung von etwa 1500 Lichtjahren ist der Orion-
Nebel (M42) der hellste diffuse Nebel am Himmel - mit dem blo-
ßen Auge sichtbar, und ein lohnendes Objekt für Teleskope in allen
Größen, vom kleinsten Feldstecher bis zu den größten erdgebun-
denen Observatorien und dem Hubble Space Telescope.
Es handelt sich um den Hauptteil einer weit größeren Wolke aus
Wasserstoffgas und Staub, die sich mit über 10 Grad gut über die
Hälfte des Sternbildes des Orions ersteckt. Die Ausdehnung die-
ser gewaltigen Wolke beträgt mehrere hundert Lichtjahre.
Sternbild LEIER / M57 (Fig. 22)
Rektaszension: 18:51.7 (Stunden : Minuten)
Deklination: +32:58 (Grad : Minuten)
Entfernung: 4.100 Lichtjahre
Der berühmte Ringnebel M57 im Sternbild Leier wird oft als der
Prototyp eines planetarischen Nebels angesehen; er gehört zu
den Prachtstücken des Sommerhimmels der Nordhalbkugel.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich aller
Wahrscheinlichkeit nach um einen Ring (Torus) aus hell leuchten-
der Materie handelt, die den Zentralstern umgibt (nur mit größeren
Teleskopen sichtbar), und nicht um eine kugel- oder ellips oid -
förmige Gasstruktur. Würde man den Ringnebel von der
Seitenebene betrachten, würde er dem Dumbell Nebel M27
ähneln. Wir blicken bei diesem Objekt genau auf den Pol des
Nebels.
Sternbild Füchslein / M27 (Fig. 23)
Rektaszension: 19:59.6 (Stunden : Minuten)
Deklination: +22:43 (Grad : Minuten)
Entfernung: 1.250 Lichtjahre
Der Dumbellnebel M27 oder Hantel-Nebel im Füchslein war der
erste planetarische Nebel, der überhaupt entdeckt worden ist. Am
12. Juli 1764 entdeckte Charles Messier diese neue und faszinie-
rende Klasse von Objekten. Wir sehen dieses Objekt fast genau
von seiner Äquatorialebene. Würde man den Dumbellnebel von
einem der Pole sehen, würde er wahrscheinlich die Form eines
Ringes aufweisen und dem Anblick ähneln, den wir von dem
Ringnebel M57 kennen.
Dieses Objekt kann man bereits bei halbwegs guten
Wetterbedingungen bei kleinen Vergrößerungen gut sehen.